Je früher eine Demenzerkrankung festgestellt wird, desto besser kann man darauf reagieren. Menschen können länger ein selbstständiges Leben führen, wenn man möglichst früh mit einer Therapie beginnt.
Das Wort Demenz kommt vom Lateinischen "demens", was übersetzt "ohne Geist" bedeutet. Das ist irreführend – denn der „Geist“ einer Person bleibt auch bei Demenz vorhanden, er verändert sich mitunter nur. Wenn wir hier den Begriff Demenz benutzen, tun wir dies jedoch bewusst, um eine Krankheit, die oft verschwiegen und ins Abseits gedrängt wird, selbstverständlich und selbstbewusst zum Thema zu machen.
Wer erkrankt an Demenz?
Demenz kann uns alle treffen. Durch einen gesunden Lebensstil kann man das Risiko zwar senken, ausschließen kann man es aber nicht, eines Tages selbst betroffen zu sein. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Weltweit sind ca. zwei Drittel aller Betroffenen weiblich.
Demenz tritt in verschiedenen Formen auf. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen. Demenzen der primären Form sind nicht heilbar; Demenzen der sekundären Formen treten als eine Folge anderer organischer Erkrankungen auf und können somit geheilt werden.
Wie verläuft eine Demenzerkrankung?
Grundsätzlich sehr unterschiedlich. Die Entwicklung der Krankheit hängt von vielen persönlichen Faktoren ab, etwa dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Persönlichkeit, der körperlichen Verfassung und dem Lebensstil.
Bei der primären Form ist die Krankheit durch einen schleichenden Beginn und ein allmähliches Fortschreiten der Symptome gekennzeichnet.
Grundsätzlich kann die Demenz in drei Stadien unterteilt werden, ein frühes, ein mittleres und ein spätes. Zu Beginn der Erkrankung merken die Betroffenen oft, dass irgendetwas nicht stimmt und ihnen zunehmend Fähigkeiten abhandenkommen. Viele Menschen versuchen dann, ihre Einschränkungen zu verbergen. Oftmals gelingt es ihnen lange Zeit, besonders gegenüber Fremden, eine Fassade aufrecht zu erhalten.
- Frühes Stadium: Im frühen Stadium stehen Gedächtnis- und Orientierungsstörungen im Vordergrund.
- Mittleres Stadium: Die Zeichen des frühen Stadiums nehmen allmählich zu und erreichen einen Grad, in dem die selbständige Lebensführung schwierig wird.
- Spätes Stadium:
Gerade diese Phase ist für alle Beteiligten besonders schwierig. Die Betroffenen selbst reagieren oft gereizt oder aggressiv, wenn sie jemand – wie sie es empfinden – mit falschen Angaben verwirren will und sie immer mehr die Orientierung verlieren.
Was bedeutet eine Diagnose?
Je früher eine Demenzerkrankung festgestellt wird, desto besser kann man darauf reagieren.
Oft haben Menschen vor der Diagnose bereits das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Demenz, gilt: Eine frühe Diagnose kann zu einem positiven Verlauf des Krankheitsbildes beitragen. Dadurch ist die Behandlung mit Medikamenten und aktivierenden therapeutischen Maßnahmen deutlich wirksamer.
Eine Diagnose ermöglicht den Betroffenen und Angehörigen, die Veränderungen, die eine solche Krankheit mit sich bringt, in ihre Lebensphase einzuplanen.
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