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Therapieformen

Umgang mit Demenz

Körperpflege

Menschen mit Demenz fällt mitunter die Körperpflege zunehmend schwerer. Die Handhabung von Zahnbürste, Kamm und anderen Gegenständen wird mühsamer oder verlernt. Die Körperhygiene wird zum Teil vergessen oder als nicht wichtig oder notwendig empfunden. Das Gefühl für den eigenen Körper nimmt ab.

Überlegen Sie sich daher eine Routine und halten Sie sie so lange wie möglich ein. Welche Schritte sind Teil ihrer Körperpflege, in welcher Reihenfolge, wie oft? Schreiben Sie sich eine Liste und hängen Sie sie gut sichtbar in Ihr Badezimmer, um nichts zu vergessen.

Auch das Aus- und Anziehen von Kleidungsstücken kann durch die Demenz beeinträchtigt werden. Die Demenz lässt mitunter vergessen, welchen Zweck ein Kleidungsstück erfüllen soll: Kommt Unterwäsche über oder unter die Kleidung? In welchem Wetter ist ein dicker Wintermantel angemessen? Wenn möglich, sortieren Sie die Kleidung in Ihrem Kasten nach Jahreszeit/Wetterlage, oder schreiben Sie sich eine Liste mit Kleidungsstücken, die zusammenpassen, und hänge Sie diese gut sichtbar auf.

Der Gang zur Toilette kann durch die Demenz ebenfalls zu einer Herausforderung werden. Einige Betroffene verlieren das Gespür dafür, wann sie die Toilette aufsuchen sollten, oder empfinden den Toilettengang mit all seinen Schritten (Hose herunterlassen, Toilettendeckel öffnen, Spültaste drücken, Hände waschen etc.) als zu kompliziert.

Achten Sie daher insbesondere auf Kleidung, die leicht auszuziehen ist. Hosen und Röcke mit Gummibund sind besonders geeignet. Wenn nötig, beschildern Sie den Weg zur Toilette oder hängen Sie ein Schild außen an die Toilettentür. Es könnte auch eine Möglichkeit sein, sich einen Toilettenstuhl ins Zimmer zu stellen, da dieser den Weg verkürzt. Auch Inkontinenzprodukte können helfen.

Wenn Sie pflegende*r Angehörige*r einer Person mit Demenz sind:

Helfen Sie der Person mit Demenz, sich so lange es geht selbst zu pflegen. Das fördert nicht nur das Gehirn, sondern erhält auch die Würde und Autonomie der Person. Erinnern Sie Ihre*n Angehörige*n an die Schritte, die noch zu tun sind (z. B. Zähne putzen) und unterstützen Sie, nehmen Sie der Person aber nichts ab, das sie/er noch selbst tun kann. Um dem Menschen mit Demenz wieder ein Gefühl für den eigenen Körper zu geben, können Sie sie/ihn massieren oder Eincremen, wenn sie/er dies möchte.

Erinnern Sie die Person zudem in regelmäßigen Abständen, auf die Toilette zu gehen.

Wenn Sie die Pflege übernehmen, binden Sie die Person soweit es geht in die Aufgaben mit ein. Halten Sie sich in Erinnerung, dass auch die Person mit Demenz, auch wenn sie auf Ihre Unterstützung angewiesen ist, ein Recht auf Intimsphäre hat, das respektiert werden muss. Es kann insbesondere am Anfang sehr viel Fingerspitzengefühl erfordern, einer anderen Person bei deren Körperpflege so nah zu kommen, ihre intimen Körperzonen zu sehen und zu reinigen. Freilich kann es auch für die gepflegte Person unangenehm sein.

Wichtig ist es, diese Gefühle zuzulassen, eventuell darüber zu reden und sich Zeit zu geben. Trauen Sie sich, zuzugeben, wenn Ihnen etwas unangenehm ist, und fragen Sie auch die Person, die Sie pflegen, welche Gefühle sie/er empfindet. Lernen Sie gemeinsam, miteinander umzugehen, und schaffen Sie Vertrauen. Das, wenn möglich gemeinsame, Reflektieren über die Pflegehandlungen ist wichtig und richtig – und nimmt an Bedeutung zu, je höher die Abhängigkeit der gepflegten Person ist. Trauen Sie Sich, die Pflegehandlungen zu hinterfragen!

Eine gute Pflegebeziehung zeichnet sich durch Respekt und Wertschätzung aus. Bei der Pflege zu Hause sollte genau überlegt werden, ob die ohnehin große familiäre Nähe und das Verwandtschaftsverhältnis dem nicht entgegenstehen. Andernfalls kann auch ein mobiler Pflege- und Betreuungsdienst übernehmen.

Das Wichtigste in Kürze

Mit fortschreitender Erkrankung nimmt die Fähigkeit zur Selbstversorgung ab. Wichtig ist aber, dass Sie Betroffene so lange wie möglich sich selbst versorgen lassen – auch wenn dies mehr Zeit in Anspruch nimmt, als es selbst durchzuführen.