Umgang mit Demenz
An Demenz erkrankte Menschen hören niemals auf, eine Person mit einer unverwechselbaren Persönlichkeit zu sein, die weiterhin das Recht auf wertschätzende Begegnung hat. Begegnen Sie deshalb Betroffenen in allen Stadien der Erkrankung mit der Würde, dem Respekt und der Wertschätzung, die Menschen gebührt.
Unterstützen Sie Ihre*n Angehörige*n im neuen Alltag dabei, die Selbstständigkeit zu bewahren:
- Versuchen Sie, den Alltag verlässlich zu strukturieren und Rituale als Basis für Sicherheit und Geborgenheit zu schaffen.
- Bieten Sie Wahlmöglichkeiten an, die nicht überfordern und geben Sie damit die Chance, das eigene Leben aktiv mitzugestalten.
Grundsätzlich gilt: vereinfachen Sie Dinge, soweit es geht! Leicht an- und ausziehbare Kleidung, leicht greifbares Besteck oder Schilder als Gedächtnisstützen (z. B., um das Trinken nicht zu vergessen, oder ob noch Milch im Kühlschrank ist) können sich als große Hilfe im Alltag erweisen.
Begegnen Sie Ihren Angehörigen mit Respekt
Vergessen Sie nie, dass Ihr*e Angehörige*r trotz Demenz noch sie/er selbst ist. Begegnen Sie ihr/ihm weiterhin auf Augenhöhe und sprechen Sie normal miteinander. Wenn Sie merken, dass die Kommunikation schwerer fällt, bringen Sie Verständnis auf. Wenn Sie eine demenzbetroffene Person beispielsweise bereits zum fünften Mal in Folge fragt, was es heute zu essen gibt, dann steckt keine böse Absicht dahinter. Auch, wenn es manchmal schwer fällt: nehmen Sie das Verhalten nicht persönlich!
- Loben Sie, wenn etwas richtig gemacht wurde (z. B. „Heute hast du dich wieder schön gekämmt“), statt Fehler zu kritisieren.
- Nicht überfordern: Stellen Sie wenn möglich geschlossene Fragen (z. B. „Möchtest du ein Marmeladebrot haben?“ NICHT: „Was möchtest du denn essen?“).
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Wiederholen Sie wichtige Informationen mehrmals mit denselben Formulierungen.
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Nehmen Sie auf die psychischen Bedürfnisse von Demenzbetroffenen, beispielsweise auf den Gemütszustand, Rücksicht (Ist sie/er gut oder schlecht gelaunt? Braucht sie/er Ruhe?).
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Bevor Sie zu sprechen beginnen, vergewissern Sie sich, dass der/die Betroffene aufmerksam ist und Ihnen auch wirklich zuhört.
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Vermeiden Sie störende Hintergrundgeräusche (z.B. Fernseher).
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Sprechen Sie deutlich und langsam, in kurzen und einfachen Sätzen.
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Begleiten Sie das Gesagte durch Mimik, Gestik und Körpersprache.
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Lassen Sie Brille und Hörapparate kontrollieren und eventuell anpassen.
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